Stell dir vor du bist 5 Jahre alt und hast dein Lieblingsspielzeug vor dir. Warum war genau dieses Spielzeug dein liebstes? War es besonders schön bunt, hat es sich toll angefühlt oder spannende Geräusche gemacht? Irgendeine magische Anziehungskraft hatte es für dich auf jeden Fall.
User Experience Design, kurz UX Design, ist genau diese Magie, die dir als Nutzer:in ein tolles Erlebnis mit einem Produkt beschert, dir aber nicht sofort klar ist, wie diese zustande kommt.
Als UX Designer:in ist man dafür verantwortlich die Erfahrung für Nutzer:innen so positiv wie möglich zu gestalten. Egal ob es sich um eine Webseite, Software oder auch ein physisches Produkt, wie ein Spielzeug handelt.
Research
Damit ein:e UX Designer:in weiß, was du als Nutzer:in von diesem Produkt möchtest muss sie mit dir, beziehungsweise Vertretern deiner Zielgruppe, reden. Ziel ist es herauszufinden wie du ein Produkt am besten bedienen kannst, welche Bilder, Farben und Texte dir am besten gefallen könnten. UX Designer:innen müssen dabei nicht nur deine Vorlieben berücksichtigen, sondern versuchen auch deine Probleme im Bezug auf das Produkt aufzudecken, gerade die, von denen du selbst vielleicht noch nicht weißt. Diesen teil des UX design nennt man auch “Research”. Er deckt alles ab was ein:e UX Designer:in macht, bevor sie überhaupt daran denkt ein neues feature oder Produkt zu konzipieren. In der Research Phase werden alle Informationen gesammelt und transparent dokumentiert.
Konzeption
Für die gefundenen Probleme der Nutzer:innen entwickeln UX Designer:innen dann Lösungen. Natürlich auch unter Berücksichtigung der Firmenziele und der technischen Machbarkeiten. Sie erstellen Konzepte, bauen Prototypen und testen diese wiederum mit Vertreter:innen der Nutzergruppen. Dies dient dazu, um möglichst frühzeitig Feedback einzuholen und das Produkt, noch bevor es tatsächlich gebaut wurde, zu verbessern. Ganz nach dem Motto “fail early, fail often”. Auch während dieser Konzeptionsphase wird also Research betrieben. Alle Insights die währenddessen gefunden werden wandern in die Dokumentation, um sie für alle im Team sichtbar zu machen.
UI Design
Sind die Konzepte soweit fertig und es wird Zeit an dem Produkt zu arbeiten und es in die Entwicklung zu geben, gestalten UX Designer:innen ein passendes visuelles Design. Dies muss möglichst konsistent sein und sollte sich natürlich an den Markenvorgaben der Firma orientieren. Dabei kann es von Nutzen sein, wenn ein design System mit entwickelt wird. Dies dient dazu um immer wiederkehrende Komponenten, wie Buttons, Schriften oder Inputfelder immer gleich zu gestalten und diese einfacher anpassbar zu machen. Ändert man in einem Designsystem eine Komponenten ändert diese sich überall im Produkt. Das macht es nicht nur für Designer einfacher, sondern reduziert auch den Entwickler Aufwand. Dieser Teil kann ganz grob als UI Design, als User Interface Design, zusammen gefasst werden.
Das wars?
Hier könnte man meinen die UX Designer:innen sind fertig und widmen sich dem nächsten Projekt. Allerdings unterstützen UX Designer:innen auch beim Entwicklungsprozess, reviewen beispielsweise Features, entwickeln schnelle kleine Konzepte für neue Probleme oder testen den bereits entwickelten Fortschritt mit Nutzer:innen um auch im live Produkt regelmäßig Feedback einzuholen und es zu verbessern.
UX Designer:innen arbeiten meist an mehreren Projekte gleichzeitig und haben viele verschiedene Aufgabenfeldern, die sie bedienen. Viele UX Designer:innen fokussieren sich stark auf einen Teilbereich, decken die anderen aber auch mit ab. Sie sich also beispielsweise spezialisiert auf Research, unterstützen aber auch in den anderen Bereichen.
Das ist erstmal ein ganz grober Überblick über den Bereich UX Design. Das Feld ist wahnsinnig groß und breit gefächert. Es gibt nicht DIE Beschreibung eine:r UX Designer:in und jede:r definiert sich da sicher etwas anders.
Mich würde auch deine Sicht auf die Dinge interessieren und wo du dich als UX Designer:in siehst, oder ob du noch offene Fragen zum Grundgerüst des UX Design hast. Meld dich gern bei mir, ich freue mich immer über Austausch.